Ausschnitt einer geöffneten Drahtgittertür.

Zweiganstalt Baunatal

Seit Januar 2010 gehört die Abteilung des offenen Vollzuges in Baunatal der JVA Kassel I an.

Aufgabe des offenen Vollzuges:

Im offenen Vollzug können nur Gefangene untergebracht werden, die dafür geeignet sind. Dies ist dann der Fall, wenn nicht zu befürchten ist, dass sie sich dem Vollzug der Freiheitsstrafe entziehen oder den offenen Vollzug zur Begehung von Straftaten oder auf andere Weise missbrauchen und sie den besonderen Anforderungen des offenen Vollzugs genügen.

Zu den besonderen Anforderungen des offenen Vollzugs gehören unter anderem die Fähigkeit zu korrekter Führung unter geringerer Aufsicht, die Bereitschaft des Gefangenen zur uneingeschränkten Mitarbeit und das aktive Bemühen um eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Der offene Vollzug ist daher nicht nur mit Gefangenen belegt, die von vornherein dafür geeignet waren. Sondern er hat darüber hinaus eine besondere Funktion für die Entlassungsvorbereitung für zunächst im geschlossenen Vollzug untergebrachten Gefangenen. Unter Berücksichtigung der Dauer der vorangegangenen Freiheitsentziehung im geschlossenen Vollzug und der Sozialisierungsdefizite sollen Gefangene schrittweise und mit zunehmenden Freiheits- und Belastungsrahmen auf den Entlassungszeitpunkt hingeführt werden.

Haben Gefangene die Eingangsphase beanstandungsfrei durchlaufen, werden sie in weitere Behandlungs- und Erprobungsphasen eingewiesen. Ziel dieser Erprobung ist letztlich die Zulassung zum Freigang im freien Beschäftigungsverhältnis.

Gefangene im freien Beschäftigungsverhältnis gehen einer beruflichen Tätigkeit außerhalb der Justizvollzugsanstalt nach und kehren erst nach Arbeitsende bzw. am Abend in die Justizvollzugsanstalt zurück.

Der Schwerpunkt der Behandlung liegt in der Gewöhnung an die allgemeinen Lebensverhältnisse. Der Lebenskreis Arbeit und Familie kann ohne großen personellen Aufwand trainiert werden, wobei soziale Bindungen gefestigt, Arbeitsplatze gesichert und Schuldentilgungen möglich werden.

Die Zweiganstalt Baunatal wird von einem Bediensteten des gehobenen Dienstes gelei­tet der gleichzeitig auch Leiter der Frauenhaftanstalt Kaufungen ist und besteht aus der zentralen Einrichtung des offenen Vollzuges für Nordhessen in Baunatal, Stadt­teil Altenbauna, Kirchbaunaer Str. 15a. Die Vertretung wird von einer Beamtin des gehobenen sozialen Dienstes auf vertikaler Ebene wahrgenommen.

Insgesamt hat die Vollzugsabteilung des offenen Vollzuges eine maximale Belegungsfähigkeit von 58 Haftplätzen. Davon sind 49 Haftplätze für Männer und 9 Haftplätze für Frauen vorgesehen.

Der offene Vollzug befindet sich in zwei nahezu gleich großen Gebäuden, die durch einen Zwi­schenbau verbunden sind.

Im Untergeschoss des Erweiterungsbaus befindet sich die Übungswerkstatt Holz mit 10 Ar­beits­plätzen.

In der Zweiganstalt Baunatal werden alle für den offenen Vollzug geeigneten Gefange­nen unter­gebracht, wobei eine Zulassung zum Freigang nicht erforderlich ist. Die Ge­fangenen, sofern sie an der Anstaltsverpflegung teilnehmen, werden aus der Anstaltskü­che der Hauptanstalt verpflegt. Die Besonderheit dieser Zweiganstalt ist, dass das kom­plette Anwesen angemietet ist.

Die Entwicklung des offenen Vollzuges in Kassel

Ende der 70er-Jahre wurde in einem Anbau der heutigen Justizvollzugsanstalt Kassel I im nordhessischen Bereich erstmals eine Station des offenen Vollzuges eingerichtet. Da das am 01.01.1977 bundesweit in Kraft getretene Strafvollzugsgesetz die Trennung von Strafgefangenen im geschlossenen und offenen Vollzug einführte, bestand bald die Notwendigkeit nach räumlicher Veränderung. Ein ehemaliges Wohnhaus für Bedienstete der damaligen Zweiganstalt „Elwe“ wurde in ein „Freigängerhaus“ mit zunächst 25 Haftplätzen umgewidmet. 1980 konnte der offene Vollzug in Kassel sodann durch die Inbetriebnahme eines weiteren „Freigängerhauses“ in der Aspenstraße mit 25 Haftplätzen verdoppelt werden.  Im Jahre 1987 wurde die Einrichtung des offenen Vollzuges in Baunatal eröffnet. Hier standen erstmals unter einem Dach Haftplätze des offenen Vollzuges für männliche sowie für weibliche Gefangene zur Verfügung. In Lohfelden - Vollmarshausen wurde 1998 die jüngste „Freigängereinrichtung“ in der Region mit weiteren 47 Haftplätzen für männliche Gefangene in Betrieb genommen.

Seither hat der offene Vollzug in Nordhessen zahlreiche Änderungen erfahren. Aus der ehemaligen Zweiganstalt (1970 – 2001)  der Justizvollzugsanstalt Kassel I, wurde die Kassel III, der die Einrichtungen des offenen Vollzuges in Baunatal, Vollmarshausen sowie in der Aspenstraße in Kassel angehörten. 

Rückläufige Unterbringungszahlen im offenen Vollzug eröffneten in jüngerer Vergangenheit jedoch Raum für die Planung einer zentralen Einrichtung in Nordhessen. Als Standort bot sich die Einrichtung des offenen Vollzuges der Justizvollzugsanstalt Kassel III in Baunatal an, die räumlich angepasst wurde. Die übrigen Standorte wurden geschlossen und zum Teil einer neuen Verwendung zugeführt.

Seit Januar 2010 gehören die Abteilung des offenen Vollzuges in Baunatal sowie die Abteilung in Kaufungen für den geschlossenen Vollzug für Frauen und weibliche Jugendliche der JVA Kassel I an.

Wegbeschreibung

Justizvollzugsanstalt Kassel I
Zweiganstalt Baunatal
Kirchbaunaer Str. 15A
34225 Baunatal

  • An der Anschlussstelle Guxhagen (81) rechts abfahren von A7 / E45, weiter auf L3221 in Richtung Guxhagen / Körle / Baunatal / Edermünde.
  • Nach 180 m rechts abbiegen auf L3221 in Richtung Kassel / Dortmund.
  • Nach 170 m (in ca. 1 min) rechts abbiegen auf L3221 in Richtung Grifte.
  • Nach 450 m weiter auf L3221 in Richtung Grifte. Nach 1,16 km (in ca. 2 min) in den Kreisverkehr einfahren in Richtung Grifte.
  • Nach 40 m zweite Ausfahrt aus dem Kreisverkehr ausfahren auf L3221\Guxhagener Straße in
  • Richtung Grifte.
  • Nach 220 m in Grifte weiter auf L3221\Guxhagener Straße in Richtung Hertingshausen.
  • Nach 1,21 km (in ca. 3 min) weiter auf L3316 in Richtung Hertingshausen.
  • Nach 1,38 km (in ca. 1 min) in Hertingshausen rechts abbiegen auf Fuldastraße in Richtung Kirchbauna.
  • Nach 870 m (in ca. 2 min) weiter auf K22\Marburger Straße in Richtung Kirchbauna.
  • Nach 1,81 km (in ca. 3 min) in Kirchbauna in den Kreisverkehr einfahren in Richtung Baunatal.
  • Nach 80 m dritte Ausfahrt aus dem Kreisverkehr ausfahren auf Kirchbaunaer Straße in Richtung Baunatal.
  • Sie sind nach 751 m (in ca. 2 min) an Ihrem Fahrziel 34225 Baunatal.

  • Autobahnausfahrt Baunatal Mitte abfahren.
  • Dann rechts halten und nächste Ausfahrt rechts Richtung Baunatal Mitte abfahren.
  • An der Kreuzung links abbiegen, weiter Richtung Baunatal Mitte.
  • In den Kreisverkehr gleich wieder rechts raus fahren.
  • Nach dem Autohaus Binschuss auf der rechten Seite haben Sie die Zweiganstalt Baunatal erreicht.

  • Biegen Sie an der Südtangente Kassel (Autobahnkreuz Kassel West) auf die A49, dann wie oben von der A49 beschrieben, weiter.